Die Reisetrends der Generation Z: Nüchternes Backpacking und Erlebnisreisen auf dem Vormarsch

Issy McDermott, eine 23-Jährige aus Sydney, hat in ihrem Urlaub früher vor allem getrunken, Partys auf allen Kontinenten gefeiert und sogar in einem Party-Hostel in Indonesien gearbeitet, wo sie einen Monat lang täglich getrunken hat. In letzter Zeit hat sie jedoch ihren Schwerpunkt auf kulturelle Erlebnisse und Abenteuer auf Reisen verlagert und vor allem während ihrer Reise nach Indien im Februar auf Alkohol verzichtet.

McDermotts Veränderung spiegelt einen breiteren Trend in der Generation Z wider, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurde und weniger trinkt, sogar im Urlaub.

Dr. Amy Pennay, stellvertretende Direktorin des Centre for Alcohol Policy Research an der La Trobe University, beobachtet seit einem Jahrzehnt deutliche Veränderungen bei den Trinkgewohnheiten junger Menschen.

Sie führt den Rückgang des Alkoholkonsums bei der Generation Z auf verschiedene Faktoren zurück, wie z.B. erhöhte Vorsicht, Risikoscheu, Sorgen um die Zukunftsaussichten und die finanzielle Stabilität, verstärkte Überwachung durch die Eltern und die sozialen Medien, zunehmendes Gesundheitsbewusstsein, steigende Ängste und einen Anstieg der psychischen Probleme bei jungen Menschen.

Dr. Pennay stellt fest, dass Trinken nicht mehr so „cool“ ist, wie es früher einmal war. Dieser Wandel vollzieht sich weltweit, insbesondere in Ländern mit hohem Einkommen, und spiegelt den Rückgang anderer riskanter Verhaltensweisen wie Drogenkonsum, Schulschwänzen und Kriminalität wider.

Laut Will Jones, Brand Manager bei Student Universe, einem Anbieter von Billigflügen und -reisen, gibt es einen deutlichen Anstieg bei jungen Leuten, die im Urlaub auf Alkohol verzichten wollen. Eine von dem Unternehmen durchgeführte Studie unter 1.000 Australiern der Generation Z ergab, dass 84% einen Urlaub ohne Alkohol in Betracht ziehen würden.

Die Hauptgründe für diese Entscheidung sind Sicherheitsbedenken (62%), finanzielle Erwägungen (57%) und der Wunsch, sich nicht unwohl zu fühlen und die Aktivitäten des nächsten Tages nicht zu beeinträchtigen (56%).

Gen Z Reisen verändert sich: Contiki passt sich an

Da sich die Reiseprioritäten der Generation Z verändern, passen sich die Reiseunternehmen, die auf diese Bevölkerungsgruppe ausgerichtet sind, entsprechend an. Contiki zum Beispiel hat seinen Schwerpunkt auf Wellness- und Nachhaltigkeitserlebnisse gelegt und damit auf Untersuchungen reagiert, die zeigen, dass die Mehrheit der Generation Z (77%) für alkoholfreie Reisen offen wäre.

Toni Ambler, die Geschäftsführerin von Contiki, erkennt diesen Wandel in den Reisevorlieben der Gen Z an. Sie stellt fest, dass die häufigste Frage, die ihr gestellt wird, sich auf Veränderungen in den Reisetrends bezieht und dass es definitiv einen spürbaren Wandel in der Art und Weise gibt, wie die Gen Z ihre Reisen angeht. Ambler betont, dass Erlebnisse für die Generation Z heute wichtiger sind als die traditionellen großen Übernachtungen.